Brustkrebszentrum

Diagnose Brustkrebs

Jedes Jahr erkranken in Deutschland ca. 70.000 Frauen an einem bösartigen Tumor der Brust, d. h. etwa jede achte bis neunte Frau ist im Laufe ihres Lebens davon betroffen. Brustkrebs kann auch bei Männern auftreten! In Deutschland kommt dies mit etwa 500 Neuerkrankungen pro Jahr bei Männern deutlich seltener vor als weiblicher Brustkrebs. Wird ein Brustkrebs diagnostiziert, so stehen Ihnen im Brustkrebszentrum Spezialisten aus allen Fachrichtungen zur Verfügung.

Behandlungsschwerpunkte


Diagnostik

Drei Untersuchungen der Brust sind wichtig:

  • die Tastuntersuchung der Brust (Palpation)
  • die Ultraschall-Untersuchung der Brust (Mammasonographie)
  • die Röntgenuntersuchung der Brust (Mammographie)

Wenn durch diese Untersuchungen eine Auffälligkeit im Brustgewebe gefunden wird, sollte diese durch eine Biopsie (Gewebeentnahme) abgeklärt werden. In fast allen Fällen ist dies durch eine sogenannte Stanzbiopsie möglich.

 

Die klinische Untersuchung der Brust (und der Achselhöhlen) besteht aus zwei Teilen:

 

Inspektion

Der Arzt schaut die Brust an, um Veränderung der Haut oder Einziehung zu erkennen. Der Arzt wird Sie hierbei sicher auch bitten, Ihre Arme zu heben, da manche Veränderungen nur so zu erkennen sind.

 

Palpation

Das Abtasten der Brust und der Achselhöhlen (Palpation) dient dazu, Gewebeveränderungen (sogenannte Knoten) zu erkennen. Wenn Sie einen Knoten in Ihrer Brust tasten, heißt dies nicht automatisch, dass Sie Krebs haben, denn es gibt viele gutartige Knoten. Ein Knoten sollte immer weiter abgeklärt werden (siehe hierzu Mammographie/Mammasonographie und Gewebeprobe).

Diese Untersuchungen sollten Sie auch regelmäßig selbst durchführen. Lassen Sie sich von ihrem Frauenarzt zeigen, worauf Sie dabei achten sollten. Die Mammographie und die Mammasonographie werden zur weiteren Abklärung eines auffälligen Tastbefundes angewandt. Durch diese Untersuchungen kann man feststellen, ob es sich eher um einen gutartigen oder einen bösartigen Knoten handelt. Eine weitere Einsatzmöglichkeit dieser Untersuchungen besteht in der Vorsorge, um eventuelle Gewebeveränderung zu erkennen, bevor man sie tasten kann.

 

Mammographie

Die Mammographie ist eine Röntgenaufnahme der Brust. Hierbei können Veränderungen des Brustgewebes sichtbar gemacht werden. Gerade kleinste Veränderungen, wie der sogenannte "Mikrokalk", können so sehr früh erkannt werden. Dadurch können bereits die Vorstufen einer Krebserkrankungen erkannt und behandelt werden.

 

Mammasonographie

Die Mammasonographie ist eine Ultraschall-Untersuchung der Brust und der Achselhöhle. Auch hierbei können Veränderungen des Brustgewebes sowie Lymphknoten in der Achselhöhle dargestellt werden. Gerade bei jungen Frauen ist das Brustdrüsengewebe sehr dicht und dadurch eine Mammographie schwer beurteilbar. Hier ist die Sonographie eine wichtige Untersuchungsmethode. Zysten in der Brust können durch die Sonographie eindeutig identifiziert werden.

 

Operative Therapie

Der größte Teil der Frauen mit Brustkrebs kann heute brusterhaltend operiert werden. Die Geschwulst selbst, die unmittelbare Umgebung und ein Teil der Lymphknoten aus der Achselhöhle werden dabei entfernt. Weitere Untersuchungen des Tumorgewebes zeigen, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Wiederauftreten der Erkrankung stattfindet oder Metastasen entstehen könnten und ob eine systemische Therapie in Form einer Chemotherapie oder Hormontherapie notwendig ist. 

Im Falle einer brusterhaltenden Operation ist in jedem Fall eine nachfolgende Bestrahlung erforderlich, seltener auch nach einer Brustamputation. Es hängt unter anderem von der Lokalisation und Größe des Tumors im Verhältnis zur Brustgröße ab, ob brusterhaltend operiert werden kann oder nicht. Sollte jedoch eine komplette Brustabnahme notwendig sein, so bedeutet dies keinesfalls den Verlust der körperlichen Integrität, da die amputierte Brust rekonstruiert werden kann. Diese Wiederherstellung der Brust kann in der gleichen operativen Sitzung - oder auch zu einem späteren Zeitpunkt - durchgeführt werden. 

Die plastische Chirurgie hat in den letzten Jahren verschiedene Verfahren entwickelt, die eine Nachbildung der Brustform ermöglichen, ohne dass dies einen negativen Einfluss auf den Krankheitsverlauf für die Patientin hat. Die Rekonstruktion erfolgt entweder durch Einlage von Silikongelimplantaten oder nicht-silikongefüllter Prothesen, oder aber mit körpereigenem Muskel-Haut-Gewebe.

Seit einiger Zeit werden neue Operationsverfahren durchgeführt, mit denen noch schonender und gezielter Lymphknoten entfernt werden können. In wissenschaftlichen Studien wurde und wird geprüft, ob man in Zukunft nur noch die ersten Lymphknoten, die vom Lymphabfluss aus der Brust erreicht werden, als repräsentative Lymphknoten entfernen muss. Hierbei handelt es sich um die sogenannten „Sentinel- oder Wächterlymphknoten“. Sie werden mit Hilfe von Farblösungen oder radioaktiven Substanzen markiert, indem diese vor der Operation in die Umgebung des Tumors gespritzt werden, um sie dann bei der Operation gezielt entnehmen zu können. Mit Hilfe von bildgebenden Verfahren werden die so gekennzeichneten Lymphknoten in der gleichen operativen Sitzung entfernt und auf Tumorzellen untersucht. Finden sich keine Tumorzellen, so soll in Zukunft auf die standardisierte Entfernung von weiteren Lymphknoten aus der Achselhöhle verzichtet werden können.

 

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie ist integraler Bestandteil der Brustkrebs-Behandlung. Sie wird nach brusterhaltender Operation und stadienadaptiert nach Mastektomien eingesetzt, um das Risiko eines lokalen Krankheitsrückfalls zu minimieren. Die Behandlung erfolgt täglich, in der Regel ambulant, und erstreckt sich über einen Gesamt-Zeitraum von etwa fünf bis sechs Wochen. Wir arbeiten mit allen Strahlenkliniken der Umgebung zusammen, so dass diese notwendige Behandlung sehr heimatnah erfolgen kann.

Ziel der Behandlung ist, eine hohe Effektivität bei bestmöglicher Schonung von gesundem Gewebe zu erreichen. Schonung der Haut und Erhalt eines guten kosmetischen Ergebnisses sind dabei wesentliche Aspekte. Die Bestrahlung erfolgt an einem Linearbeschleuniger mittels sogenannter ultraharter Röntgenstrahlen. Abgestimmt auf die individuelle Körperkontur jeder Patientin wird zu Beginn der Therapie eine optimale Dosisverteilung unter physikalischen und medizinischen Gesichtspunkten berechnet.

 

Medikamentöse Therapie

Die medikamentöse Tumortherapie umfasst alle Möglichkeiten der Chemo- und Hormontherapie. Die sogenannte Hochdosis-Chemotherapie wird in Kooperation mit der Inneren Klinik und Poliklinik (Tumorforschung) durchgeführt. Weiterhin kommen Medikamente zum Einsatz, die das Ziel haben, die Lebensqualität der Patientinnen bei fortgeschrittener Tumorerkrankung und unter Chemotherapie zu verbessern. Auch innovative immunologische Antikörpertherapien zur gezielten Aktivierung der körpereigenen Tumorzellenabwehr kommen zur Anwendung. Die Festlegung einer möglicherweise notwendigen medikamentösen Therapie erfolgt in der interdisziplinären Tumorkonferenz.

Leitung & Team

Ambulanzen & Termine

Sprechstunde

Brustkrebszentrum (Ambulanz)
Montag und Mittwoch 8 Uhr bis 15 Uhr oder nach Vereinbarung

Anmeldung unter

Telefonnummer 06142 88-1316

E-Mail: brustkrebszentrum@~@gp-ruesselsheim.de

 

 

Koordinator
Leitender Oberarzt der Frauenklinik

Mario Vescia

Tel. 06142 88-1316
Fax 06142 88-1223
vescia@gp-ruesselsheim.de

Kontakt
Case Managerin, Breast Care Nurse

Heike Martin

Tel. 06142 88-1765
Fax 06142 88-1223
martin@gp-ruesselsheim.de

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