Vom Stadtkrankenhaus zum Gesundheits- und Pflegezentrum Rüsselsheim

Auch wenn die Einweihung des Stadtkrankenhauses in der August- Bebel-Straße auf das Jahr 1956 zurückgeht, begann die Geschichte des Krankenhauswesens in unserer Stadt doch schon einige Jahrzehnte früher - eine Geschichte, die in ihren Anfängen eng mit dem Namen Opel verbunden ist …

Während der Einnahme Rüsselsheims durch die Amerikaner nach dem Kriegsende baute die Firma Opel ein Behelfskrankenhaus mit 100 Betten in den Räumen der Opel-Villa auf. Mit der Übernahme der Verwaltung durch die Stadt im September 1945 war formell das erste „Stadtkrankenhaus Rüsselsheim“ geboren. Die Stadt Rüsselsheim wuchs nach dem Krieg mit großer Geschwindigkeit, so dass bereits Ende 1951 ein Architektenwettbewerb für die Planung eines Krankenhausneubaus ausgeschrieben wurde. Nach gut dreijähriger Bauzeit konnte schließlich im Juni 1956 die Eröffnung des Stadtkrankenhauses mit damals 408 Planbetten gefeiert werden. Das vorherige, alte Stadtkrankenhaus schloss am 1. Juli 1956 seine Pforten.

 

Die 60er-Jahre

Die Entwicklung der Stadt und des Umlandes machte nach nur acht Jahren einen ersten Erweiterungsbau erforderlich. Der 1964 in Betrieb genommene fünfgeschossige Anbau beherbergte eine eigenständige Infektionsstation sowie Erweiterungen der chirurgischen und der gynäkologischen Abteilungen. Zeitgleich waren ein Personalwohnhaus, die Schwesternschule fertig gestellt worden.

Dank dieser An- und Umbaumaßnahmen verfügte das Stadtkrankenhaus über nunmehr 488 Betten und einen Personalstamm von 343 Mitarbeitern. Zu diesem Zeitpunkt waren eine chirurgische, eine innere, eine gynäkologische, eine Kinder-, eine Hals-Nasen-Ohren-, eine Augen- und eine Röntgenabteilung sowie eine Bäderabteilung mit allem Zubehör, die dem neuesten Stand des Krankenhausbaus und der Krankenhauseinrichtung entsprachen, etabliert. 1968 konnte dem Stadtkrankenhaus die Chirurgische Ambulanz samt einem Verwaltungstrakt angegliedert werden.

 

Die 70er-Jahre

Die 70er-Jahre waren von einem kontinuierlichen Wachstum geprägt: Das begann 1972 mit der Erweiterung des Schülerinnenwohnheims, der 1974 die Einrichtung einer Intensivpflegestation inklusive einer internen Aufnahme folgte. Im gleichen Jahr kam es zum Anbau eines Zentrallabors und einer Zentralspüle, zur Inbetriebnahme einer Hämodialysestation und dem Bau einer Zentralheizungsanlage. Im Jahr 1975 wurde der Bau eines zweiten Personalhauses mit 48 Apartments seiner Bestimmung übergeben.

 

Die 80er-Jahre

Das Krankenhaus nahm dann in den Jahren 1985 und 1986 neue Operationssäle, eine neue radiologische Abteilung sowie eine operative Intensivstation und im Anschluss daran eine Cafeteria samt einer Kantine, einer Zentralsterilisation und einer Bettenzentrale in Betrieb. 1990, mit Abschluss der zweiten Erweiterungsstufe, bezogen die Chirurgische Ambulanz, die Interne Aufnahme, die Hämodialyse und die Interne Intensivstation ihr damaliges Domizil.

 

Die 90er-Jahre

Unsere Stadt Rüsselsheim engagierte sich in den neunziger Jahren erneut finanziell bei einer Vielzahl von Baumaßnahmen an „ihrem Stadtkrankenhaus“. So konnten parallel zu der neuen Apotheke im Juni 1994 eine neue Liegendkrankenanfahrthalle und eine sanierte Geriatrie ihren Betrieb aufnehmen. Der Bau des dritten Personalhauses Ende 1995 stellte eine weitere Verbesserung der Wohnraumsituation dar.

Im Mai 1999 schloss das Krankenhaus nach mehrjähriger Bauzeit die erste Baustufe eines komplex angelegten Bettenhaus-Neubaus ab. 150 von damals 510 Betten befanden sich in diesem Neubau. Die Zimmer wurden nach modernem Standard mit eigenem Bad und WC ausgestattet. Im untersten Geschoss bezog die Abteilung für Physikalische Therapie großzügige Räumlichkeiten.

 

Die 2000er-Jahre

Ende 2002 wurde an Stelle des alten, sanierungsbedürftigen Personalhauses 1 ein neues Personalhaus errichtet, das neben einigen Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen insbesondere geräumige Ein-Zimmer-Apartments für Krankenpflegeschüler anbietet.

Mit der Einweihung des Bettenhauses B im Jahr 2004 feierte das Stadtkrankenhaus zugleich seine Umwandlung in eine gemeinnützige GmbH und nennt sich im Rahmen des GPR Gesundheits- und Pflegezentrums nunmehr GPR Klinikum.

Das GPR Gesundheits- und Pflegezentrum Rüsselsheim vereint jetzt unter seinem Dach das GPR Klinikum, das GPR Ambulante Pflegeteam, das GPR Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) mit Standorten in Rüsselsheim, Nauheim, Raunheim und Mörfelden, die GPR Seniorenresidenz  „Haus am Ostpark“ und die GPR Service GmbH.

Im September 2011 wurden die Bauarbeiten für ein neues Therapiegebäude eingeleitet, das einen weiteren Meilenstein in der Weiterentwicklung der Medizin am GPR Klinikum markierte. Im Juli 2012 wurde dann das medizinische Behandlungsspektrum auf dem Gelände des GPR Klinikums durch ein radioonkologisches Zentrum erweitert.

Im März 2015 wurde nach dreijähriger Bauzeit das neue Betten- und Funktionshaus C eingeweiht, dessen Baukosten 39 Millionen Euro betrugen. Der Neubau bewirkte nicht nur eine weitere Verbesserung der medizinischen Versorgung durch das GPR Klinikum, sondern setzte auch bei dem Unterbringungsstandard für Patienten und der optischen Ausgestaltung Maßstäbe. Die internistischen Funktions- und Diagnostikeinheiten wurden direkt benachbart zur erweiterten Notaufnahme im Fuß des neuen Gebäudes zusammengefasst und stehen damit auch auf kürzesten Wegen für die Versorgung der Patienten in den darüber liegenden internistischen Stationen zur Verfügung. Darüber hinaus erfolgte eine deutliche Erweiterung der IntensivstationenIn den darüber liegenden Geschossen wurde die Geriatrische Klinik samt einem schönen Gehgarten sowie drei weitere internistische Stationen etabliert.