Gelungene Integration ausländischer Pflegekräfte im GPR Klinikum

Die Integration ausländischer Pflegekräfte erweist sich als eine entscheidende Komponente für die Stärkung und Nachhaltigkeit des Gesundheitssystems. Ein Beispiel für eine doppelt gelungene Integration im GPR Klinikum ist Monisha Abraham, die im Dezember 2021 aus Indien nach Rüsselsheim kam. Im GPR Klinikum gefiel es ihr so gut, dass zwei Jahre danach auch ihr Mann Paul Poochakkattil mit den beiden Söhnen (9 und 6 Jahre alt) nach Rüsselsheim kam, um ebenfalls als Pflegekraft im GPR Klinikum zu arbeiten. Das lief dann nicht über die Vermittlungsagentur, sondern auf Eigeninitiative. „Wir sind hier mit offenen Armen empfangen worden. Ich hatte erst etwas Angst wegen der neuen Sprache, nicht wegen der Arbeit selbst. Die Praxisanleiterinnen und auch die Kolleginnen und Kollegen haben mich immer sehr gut unterstützt. Es ist immer besser geworden und jetzt klappt die Verständigung sehr gut“, so Monisha Abraham.

Rüsselsheim war nicht ihre erste Station im Ausland. Zuvor hatte sie sechs Jahre in England und zwei Jahre in Malta als Pflegekraft gearbeitet. Doch Bekannte hatten ihr Deutschland wärmstens empfohlen und so reifte der Entschluss, den Schritt nach Rüsselsheim zu wagen. „Kolleginnen hatten mir berichtet, dass es für Familien hier in Deutschland wesentlich besser sei, als in den anderen Ländern und das kann ich bestätigen.“ Auf die Frage, wie lange sie denn mit ihrer Familie in Deutschland bleiben wolle, fiel die Antwort kurz aus: „Für immer! Uns gefällt es hier so gut, wir bleiben hier“, so Monisha Abraham abschließend.

Das GPR Gesundheits- und Pflegezentrum hat ein umfassendes Integrationsprogramm entwickelt, das neuen ausländischen Pflegekräften den Einstieg in ihren neuen Lebens- und Arbeitsalltag erleichtert. Mit viel Engagement und Herz sorgt das Integrationsteam dafür, dass die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich schnell zuhause fühlen und ihre Aufgaben mit vollem Einsatz wahrnehmen können. Das Programm beginnt bereits am Flughafen: Das Integrationsteam holt die neuen Pflegekräfte persönlich ab und sorgt für eine erste Unterkunft, die mit einem gefüllten Kühlschrank ausgestattet ist. Dies gibt den neuen Kolleginnen und Kollegen die Sicherheit, dass sie vom ersten Moment an willkommen sind und gut versorgt werden.

Ein weiterer wichtiger Baustein des Programms ist die Bereitstellung eines Stadtplans und eines Jobtickets. Damit können die neuen Pflegekräfte sich schnell in ihrer neuen Umgebung zurechtfinden und ihre Arbeitsstelle problemlos erreichen. Das Team hilft zudem dabei, wichtige Orte wie Kirchen und Einkaufsmöglichkeiten zu finden.

Die Unterstützung endet jedoch nicht bei der Ankunft: Das Team hilft den neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch bei der späteren Wohnungssuche und der Einrichtung ihres neuen Zuhauses. Gemeinsam werden Behördengänge erledigt, Bankkonten eröffnet und Handyverträge abgeschlossen. Zudem begleiten sie die Pflegekräfte anfangs auch beim Einkaufen und stehen ihnen bei allen Fragen des täglichen Lebens zur Seite. Ein offenes Ohr und praktische Hilfe sind jederzeit gewährleistet – das Handy des Integrationsteams ist immer erreichbar.

Durch dieses umfassende Integrationsprogramm wird sichergestellt, dass ausländische Pflegekräfte nicht nur einen reibungslosen Start haben, sondern sich auch langfristig gut integriert fühlen. Das Engagement und die Unterstützung des Integrationsteams zeigen sich in jeder Facette des Programms und tragen maßgeblich dazu bei, dass die neuen Kolleginnen und Kollegen sich schnell einleben und mit vollem Einsatz in ihrem neuen Umfeld arbeiten können.

„Wir wollen, dass sich die neuen Kolleginnen und Kollegen von Anfang an als Teil des GPR sehen. Sie sollen spüren, dass wir froh über ihre Anwesenheit sind. Integration kann nur gelingen, wenn alle Kolleginnen und Kollegen behilflich, freundlich und zugewandt sind, aber das klappt sehr gut. Wir fühlen uns dem Menschen verpflichtet. Im GPR liegen uns nicht nur die Patienten am Herzen, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Pflegedirektor Benno Schanz.

Selbstverständlich gibt es aber auch hier, wie bei allen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, eine Fluktuation. Die Gründe hierfür sind so vielfältig wie die Menschen selbst. Manchmal ist es einfach nur das Heimweh, eine neue Partnerschaft, eine Schwangerschaft oder ein Umzug in eine andere Stadt.

Von Anfang an war es dem GPR wichtig, dass internationale Ethikstandards eingehalten werden, entsprechend der internationalen Standards der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Deshalb wird nur aus Ländern rekrutiert, die keinen Fachkräftemangel im eignen Heimatland haben. Das GPR gehörte mit zu den ersten Kliniken, die mit Dienstleistern zusammenarbeiteten, die das Gütesiegel „Faire Anwerbung Pflege Deutschland“ haben. Das Siegel setzt Vorgaben zur Sicherung eines hohen ethischen Standards für die privatrechtliche Anwerbung von Pflegekräften aus Drittstaaten (Länder außerhalb der EU und des EWR). Es bestimmt konkrete Anforderungen an die anwerbenden Arbeitgeber sowie an private Personalvermittlungsagenturen, wenn diese an der Anwerbung beteiligt sind.

„Für immer mehr Kliniken wird es schwierig, die offenen Stellen mit qualifiziertem Personal aus Deutschland zu besetzen. Der Anteil ausländischer Pflegefachkräfte in deutschen Krankenhäusern wächst stetig. Angesichts des demografischen Wandels und des steigenden Bedarfs an qualifiziertem Pflegepersonal stehen Krankenhäuser vor der Herausforderung, ausreichend Fachkräfte zu finden, um eine hochwertige Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Ich bin sehr froh, dass die Kolleginnen und Kollegen des Integrationsteams und die Pflegedirektion sich so stark neben ihren eigentlichen Aufgaben der Herausforderung mit Leidenschaft widmen. Leider ist der bürokratische Aufwand nicht nur bei Behörden unglaublich hoch. Dies führt zu frustrierten Kollegen, Zeitverschwendung und Ärger und spricht sich im Übrigen auch im Ausland herum. Dies muss sich ändern, damit gute Kolleginnen und Kollegen, auch aus dem Ausland, uns bei der Versorgung der Menschen in Zukunft helfen können“, so GPR Geschäftsführer Achim Neyer.

 

Hintergrund:

Die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte für deutsche Krankenhäuser gewinnt zunehmend an Bedeutung. Auch das GPR Klinikum betrachtet die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte als eine wichtige Maßnahme, um die Herausforderungen im Bereich der Pflege zu bewältigen und eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten sicherzustellen. Im GPR Klinikum sind derzeit 48 ausländische Pflegekräfte aus 13 Nationen im Einsatz, die vom GPR aus dem Ausland rekrutiert wurden. Die größten Gruppen stammen von den Philippinen mit insgesamt 14 Pflegekräften gefolgt von Indien mit 13. Weitere Kolleginnen und Kollegen stammen aus Serbien (5), Bosnien-Herzegowina (4), Tunesien (4), Montenegro (2) und jeweils eine Pflegekraft aus Nigeria, Nord-Mazedonien, Bulgarien, Rumänien, Malaysia, der Türkei und dem Kosovo.

Besonderen Wert legt das GPR auf die Integrationsarbeit, die von verschiedenen sehr engagierten Kolleginnen und Kollegen getragen wird. Unter Führung des Pflegedirektors Benno Schanz erfolgen diese Integrationsmaßnahmen. Das Zusammenspiel der außerklinischen- und der berufsspezifischen Integrität wie beispielsweise die zielgerichteten praktischen Anleitungen sind hier der Schlüssel zum Erfolg. In diesem Anerkennungsverfahren arbeitet das GPR Klinikum mit einem externen professionellen Dienstleiter zusammen, der auf die Anerkennung von ausländischen Pflegekräften spezialisiert ist. Die Dauer des Anerkennungsverfahren kann von 1 – 12 Monate dauern. Diese ist abhängig von den Vorgaben des Hessisches Landesamt für Gesundheit und Pflege.