Interessierte haben die Möglichkeit, im persönlichen Gespräch mit Fachärzten offene Fragen zu klären und ihr individuelles Risiko für Erkrankungen wie Diabetes, Schlaganfall oder Herzinsuffizienz testen zu lassen. Dazu werden vor Ort wichtige Gesundheitswerte wie Blutdruck, Blutzucker- und Cholesterinspiegel gemessen. Begleitend stehen umfangreiche Informationsmaterialien zur Verfügung, die unter anderem über Risikofaktoren wie Vorhofflimmern – eine oft unerkannte Herzrhythmusstörung – aufklären.
„Unser Engagement als Klinik geht weit über die eigentliche Patientenversorgung hinaus“, betont GPR-Geschäftsführer Achim Neyer. „Mit unserer Beratung vor Ort wollen wir zur Aufklärung beitragen, Risikofaktoren frühzeitig erkennen und so helfen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verhindern.“
Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Ein oft unterschätztes Risiko
Mehr als 425 Millionen Menschen weltweit leiden an Diabetes – und rund 212 Millionen von ihnen sind nicht diagnostiziert. Typ-2-Diabetes ist dabei die häufigste Form der Erkrankung. Diese Stoffwechselerkrankung führt nicht nur zu erheblichen Einschränkungen im Alltag, sondern erhöht auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Patienten mit Typ-2-Diabetes entwickeln zwei- bis viermal häufiger Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Menschen ohne Diabetes.
Herzinsuffizienz ist eine besonders gefährliche Folge von Diabetes und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie ist eine der häufigsten Ursachen für Krankenhauseinweisungen in Deutschland. Zudem kann eine Diabeteserkrankung die Lebenserwartung deutlich verkürzen: Bei einem 60-jährigen Patienten reduziert sich die Lebenszeit um bis zu sechs Jahre im Vergleich zu einem gesunden Gleichaltrigen. Kommen weitere Faktoren wie ein Herzinfarkt oder Schlaganfall hinzu, kann die Lebenserwartung sogar um bis zu 12 Jahre sinken.
Die Nieren als oft unterschätzte Betroffene
In der medizinischen Praxis wird oft unterschätzt, dass Stoffwechsel-, Herz- und Nierenerkrankungen eng miteinander verknüpft sind. Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes schädigen nicht nur Herz und Gefäße, sondern auch die Nieren. Studien zeigen, dass Menschen mit Diabetes ein sechsmal höheres Risiko für eine Nierenerkrankung bis hin zum Nierenversagen haben als Menschen ohne Diabetes. Viele Patienten versterben im Verlauf der Erkrankung an kardiovaskulären Ursachen. Gerade die Kombination aus Diabetes und chronischer Niereninsuffizienz ist mit einer hohen Morbidität und Sterblichkeit verbunden.
Ziel der Kampagne: Aufklärung und Bewusstseinsbildung
Die bundesweite Initiative „Herzenssache Lebenszeit“ setzt genau hier an: Experten vermitteln im direkten Austausch wichtiges Wissen und fördern das Risikobewusstsein der Bevölkerung. Wer sein individuelles Risiko kennt und gezielt durch Ernährung und Bewegung gegensteuert, kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren und so nicht nur seine Lebenszeit verlängern, sondern auch seine Lebensqualität steigern.