Katarzyna Poklikay mitTochter Julia und Ehemann Sascha

GPR Klinikum wird anlässlich der Weltstillwoche vom 28. September bis 4. Oktober in leuchtendem Grün erstrahlen

Die Weltstillwoche unterstützt das Ziel, Stillen als normale, kindgerechte Ernährungsform für Säuglinge in den Mittelpunkt zu rücken. Sie bietet Müttern umfassende und geeignete Informationen, die ihnen helfen, sich für das Stillen ihres Kindes zu entscheiden. Die Weltstillwoche wird seit 1991 jährlich in 120 Ländern abgehalten. In Deutschland findet sie stets in der 40. Kalenderwoche eines Jahres statt – 40 deshalb, weil eine normale Schwangerschaft ca. 40 Wochen dauert. Auch das GPR Klinikum beteiligt sich an dieser Aktionswoche und wird Teile des Klinik-Gebäudes, die von der August-Bebel-Straße aus eingesehen werden können, symbolisch in leuchtendem Grün erstrahlen lassen.

„Das GPR Klinikum ist Mitglied der Initiative „Babyfriendly Hospital“ und plant die Zertifizierung als „Babyfreundliches Krankenhauses“. Mit der Beleuchtung des Gebäudes möchten wir darauf aufmerksam machen, dass wir Müttern bei allen Fragen rund um das Stillen beistehen. Unsere Beratung deckt Themen ab wie Anlegepositionen, die ersten Stunden und Tage nach der Geburt, Milchbildung und Milchmenge und vieles mehr. Es findet sich zudem auch eine Stillbroschüre zum Download auf unserer Internetseite, in der alle Vorteile des Stillens ausführlich beschrieben sind“, erklärt GPR Geschäftsführer Achim Neyer die Beweggründe für die Aktion.„Das GPR Klinikum ist Mitglied der Initiative „Babyfriendly Hospital“ und plant die Zertifizierung als „Babyfreundliches Krankenhauses“. Mit der Beleuchtung des Gebäudes möchten wir darauf aufmerksam machen, dass wir Müttern bei allen Fragen rund um das Stillen beistehen. Unsere Beratung deckt Themen ab wie Anlegepositionen, die ersten Stunden und Tage nach der Geburt, Milchbildung und Milchmenge und vieles mehr. Es findet sich zudem auch eine Stillbroschüre zum Download auf unserer Internetseite, in der alle Vorteile des Stillens ausführlich beschrieben sind“, erklärt GPR Geschäftsführer Achim Neyer die Beweggründe für die Aktion.

Das Team des MutterKindZentrums im GPR Klinikum möchte die Mutter und ihr Neugeborenes zu Beginn ihres neuen Lebensabschnittes bestmöglich unterstützen und begleiten. Alle Ärzte, Hebammen und Pflegekräfte des Kreißsaales, der Wochen- und der Neugeborenen-Station sowie der Kinderklinik werden entsprechend geschult und stehen den Müttern gerne bei allen Belangen und Fragen zum Stillen mit Rat und Tat zur Seite. Bei der Beratung orientiert sich das Team vollständig an den B.E.St.-Kriterien (Bindung, Entwicklung, Stillen), die die inhaltliche Grundlage für die Zertifizierung als „Babyfreundliches Krankenhaus“ darstellen.

Das Stillen hat zahlreiche Vorteile. Stillen ist praktisch, spart Geld und Zeit und die Muttermilch steht zu jeder Zeit und an jedem Ort in der richtigen Dosierung und Temperatur zur Verfügung. Bei jedem Stillen wird das „Liebes- und Bindungshormon“ Oxytocin ausgeschüttet, welches ganz nebenbei für eine schnellere Rückbildung der Gebärmutter sorgt. Das Milchbildungshormon Prolaktin hilft den Müttern außerdem, ausgeglichener und gelassener zu sein. Die Muttermilchpasst sich zudem in Menge und Zusammensetzung von Anfang bis zum Ende der Stillzeit genau an die wachsenden Bedürfnisse des Kindes an. Sie ist nicht nur nahrhaft und leicht verdaulich, sondern wesentlich für die Stärkung der Abwehr, die Senkung des Allergierisikos und die Hirnentwicklung des Kindes.

Für Katarzyna Poklikay, die im August ihr erstes Kind im GPR Klinikum zur Welt brachte, stand daher schon immer fest, dass sie gerne stillen möchte. Nach der Geburt dachte sie zuerst, dass ihr Körper zu wenig Milch produzieren würde. Die Stillberaterin konnte sie aber beruhigen und erklärte ihr, dass die Menge der Milchbildung völlig normal sei und gerade von Müttern mit dem ersten Kind oft als zu gering interpretiert würde. Direkt nach der Geburt wurde Frau Poklikay ihre kleine Julia auf die Brust gelegt, sodass sich Mutter und Kind über den direkten Hautkontakt spüren und kennenlernen konnten. Dieses sogenannte „Bonding“, welches unter anderem zur Stärkung der Mutter-Kind-Bindung beiträgt, wurde auch in den ersten Stunden auf der Wöchnerinnenstation fortgesetzt. Dort wurde ihr dann nochmals genau gezeigt, wie das Kind richtig angelegt wird.

„Für mich war es ja das erste Mal, aber mit der Hilfe des Pflegepersonals ging es dann gleich sehr gut. Das hat sich in den folgenden Tagen auch fortgesetzt. Ich habe mit der Stillberaterin ständig Rücksprache halten können, was geklappt hat und wobei ich noch Probleme hatte. Das Coaching hat mir sehr geholfen. Das Stillen wurde von Mal zu Mal besser. Ich war natürlich unsicher, was normal ist und was nicht. Durch die Beratung wusste ich aber immer sofort, wie ich mich verhalten muss. Man will ja als Mutter alles richtig machen, weiß aber nicht wirklich Bescheid. Das Team der Wöchnerinnenstation hat mir bei allen meinen Fragen sehr gut geholfen.

Ich hatte mir das Stillen leichter vorgestellt. Es war natürlich ein Lernprozess, aber mir wurde immer wieder gesagt, dass alles in Ordnung ist, und so machte ich schnell Fortschritte. Ich musste zwar ein Stillhütchen als Stillhilfe benutzen, aber auch das war nach kurzer Zeit überhaupt kein Problem mehr. Da meine Muttermilch manchmal alleine nicht ausreichte, um mein Kind zufriedenzustellen, mussten wir zeitweise zufüttern. Hier waren alle sehr darauf bedacht, dass ich möglichst kein Fläschchen benutze, damit es bei meinem gestillten Kind nicht zu einer Saugverwirrung kommt. Das Zufüttern erfolgte dann aber über eine Sonde und das Stillhütchen, sodass keine zusätzliche Flasche nötig war. Mir wurde auch gezeigt, wie ich meine Milch mit der Hand ausstreichen konnte, sodass ich teilweise sogar eigene Muttermilch zufüttern konnte“, erklärte Katarzyna Poklikay.

„Das Stillen läuft bei fast allen Müttern in der Regel von Tag zu Tag besser. Es bleibt aber gerade in den ersten Kliniktagen ein anstrengender Lernprozess. Meist dauert es etwa 14 Tage bis alles reibungslos läuft, aber bis die Mutter eine gewisse Routine beim Stillen hat, vergehen oft vier bis sechs Wochen, also die gesamte Wochenbettzeit“, sagt Stillberaterin Claudia Scholl. „Stillen ist wie Tanzen lernen. Wichtig sind Körperkontakt, die Liebe zueinander und ein gemeinsamer Rhythmus. Zu Beginn sind beide manchmal unbeholfen, doch wenn beide die Schritte können, finden sie zueinander und werden eine Einheit, besagt ein bekanntes Zitat zum Thema Stillen“, so Claudia Scholl weiter.

Ab sofort steht unsere neue Stillbroschüre - ein Leitfaden für stillende Mütter zum Download auf der GPR Homepage www.gp-ruesselsheim.de zur Verfügung. Hier können Interessierte alle Informationen noch einmal gebündelt nachlesen.

 

 

HINTERGRUND

Zehn Schritte zur Babyfreundlichen-Geburtsklinik

Alle Schwangeren werden über die Bedeutung und die Praxis der Bindungs- und Entwicklungsförderung unter Einbeziehung des Stillens informiert. Den Müttern wird ermöglicht, unmittelbar ab Geburt ununterbrochenen Hautkontakt mit ihrem Baby zu haben, mindestens eine Stunde lang oder bis das Baby das erste Mal gestillt wurde. Den Müttern wird korrektes Anlegen gezeigt und ihnen erklärt, wie sie ihre Milchproduktion aufrechterhalten können, auch im Falle einer Trennung von ihrem Kind. Neugeborenen sollen weder Flüssigkeiten noch sonstige Nahrung zusätzlich zur Muttermilch gegeben werden, außer bei medizinischer Indikation. Es wird ein 24-Stunden-Rooming-in praktiziert, das heißt Mutter und Kind bleiben Tag und Nacht zusammen. Die Mütter werden zum Stillen nach Bedarf ermuntert. Gestillten Kindern sollen keine künstlichen Sauger gegeben werden. Die Mütter werden auf Stillgruppen und andere Mutter-Kind-Gruppen hingewiesen und die Entstehung von Stillgruppen wird zudem gefördert.