„Die AEMP ist eine essenzielle Abteilung im GPR Klinikum, die für die Versorgung der Operationssäle mit sterilen Instrumenten sowie für die Aufbereitung der Instrumente von Stationen und Funktionsabteilungen zuständig ist. Der Arbeitsprozess ist streng standardisiert und umfasst mehrere Schritte, um höchste hygienische Sicherheit zu gewährleisten“, erklärt Heike Grosskreutz.
In die AEMP kommen alle Medizinprodukte, die nach einem Einsatz eine penible Desinfektion und Reinigung brauchen, um für den nächsten Einsatz im OP bereit zu sein. Der Instrumentenkreislauf beginnt in der mit der Annahme der benutzten, kontaminierten Medizinprodukte im Dekontaminiationsbereich (unreine Seite). Es sind Medizinprodukte von allen Stationen, Funktionsbereichen und vor allem den Operationssälen des GPR Klinikums. Medizinprodukte wie Klemmen, Scheren und Skalpelle, Endoskope sowie auch Teile des OP-Roboters werden in Entsorgungscontainern mittels Transportwagen angeliefert und aufbereitet.
Alle für die Aufbereitung vorgesehenen Untersuchungsinstrumente liegen auf Siebkörben. Die Arbeit in der AEMP erfolgt nach bestimmten Standards, zu denen vor der eigentlichen Reinigung auch die Überprüfung der Instrumentenkörbe zählt.
Vor der Reinigung und Desinfektion in den Maschinen überzeugen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ob die Medizinprodukte für die maschinelle Aufbereitung zugelassen sind.
Jede Sterilisation eines Medizinproduktes erfolgt erst nach einer gründlichen Reinigung und Desinfektion. Dazu kommen die Instrumente in Reinigungs- und Desinfektionsgeräte (RDG), die wie Spülmaschinen im XL-Format aussehen. Diese sind von zwei Seiten zugänglich. Von der „unreinen“ Seite aus werden sie beladen, auf der „reinen“ Seite entladen. So werden unreiner und reiner Bereich räumlich voneinander getrennt. In den RDG werden die Instrumente rund 60 Minuten gereinigt und desinfiziert.
Nach erfolgter Reinigung und Desinfektion werden die Medizinprodukte im Packbereich (reine Seite) dem RDG entnommen. Jetzt sind bereits die meisten Keime abgetötet und die Medizinprodukte sind zumindest schon einmal desinfiziert. Aber das reicht natürlich noch längst nicht aus.
Im nächsten Arbeitsgang wird der korrekte Programmablauf des RDG überprüft und dokumentiert. Bei allen Instrumenten wird eine visuelle Kontrolle auf Sauberkeit durchgeführt. Nun erfolgt die Funktionskontrolle der Medizinprodukte und deren Pflege. Die entsprechenden OP-Sets werden anschließend zusammengestellt und verpackt. Dabei hat jedes einzelne Instrument seinen ganz bestimmten Platz in diesem Set. Für jedes OP-Set gibt es eine sogenannte Siebliste, die im EDV-System hinterlegt ist. Die Mitarbeitenden der AEMP brauchen für diese Arbeit eine gehörige Portion an Wissen und Erfahrung. Rund 6000 verschiedene Medizinprodukte werden in der AEMP aufbereitet.
„Die Arbeit ist sehr anspruchsvoll, da es auch sehr unterschiedliche und immer neue Anforderungen gibt. Wir bereiten verschiedenste Medizinprodukte von unterschiedlichen Fachrichtungen auf, wie zum Beispiel für die Gynäkologie, die HNO, die Orthopädie alle chirurgischen Kliniken und natürlich auch alle Bereiche wie Funktionsabteilungen, Notfallbereiche und Stationäre Bereiche Immer neue OP-Verfahren bringen auch immer komplexere Geräte hervor“, so Heike Grosskreutz.
Nach der Verpackung wird der Arbeitsschritt im EDV-System dokumentiert. Jede Verpackung erhält ein Produktionsetikett, das beim Anwender von der Verpackung gelöst und in die Patientendokumentation übernommen wird. Dadurch erfolgt eine lückenlose Dokumentation des gesamten Aufbereitungsprozesses.
Aber das reicht natürlich noch lange nicht aus. Instrumente, die für Operationen genutzt werden, müssen absolut steril sein. Hierfür müssen die Medizinprodukte im Dampfsterilisator aufbereitet werden. Die Medizinproduke werden mit den Produktionsetiketten in den Dampfsterilisator gegeben. Dieser startet einen Prozess, in dessen Verlauf das Sterilgut mit gereinigtem Wasserdampf bei rund 134 Grad sterilisiert wird. Dann stellt das Gerät in bestimmten Intervallen immer wieder ein Vakuum her und entzieht die letzte Feuchtigkeit, um eine endgültige Keimfreiheit des Medizinproduktes sicherzustellen. Der gesamte Vorgang dauert ungefähr 60 Minuten. Nach der Sterilisation wird von einem Mitarbeiter mit entsprechender Fachkundeausbildung das Sterilgut freigegeben und steht nach Kommissionierung und Auslieferung in geschlossenen Behältern für die Anwendung für alle Bereiche im GPR zur Verfügung.
„Die AEMP ist ein wichtiger Baustein in unserem Qualitätsmanagement“, betont GPR Geschäftsführer Achim Neyer. „Sie spielt eine entscheidende Rolle für den reibungslosen Ablauf der medizinischen Versorgung im GPR Klinikum. Das gesamte Team arbeitet mit höchster Präzision und Sorgfalt, um die strengen Hygienestandards zu erfüllen und die Qualität der medizinischen Instrumente sicherzustellen. Die AEMP trägt entscheidend dazu bei, dass wir unseren Patienten eine sichere und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung bieten können.“