Neue Pflegekräfte

Neue Kolleginnen und Kollegen von den Philippinen, aus Indien und Tunesien in der Pflege des GPR

Der Anteil ausländischer Pflegefachkräfte in deutschen Krankenhäusern wächst stetig. Lag er im Jahr 2014 noch bei sieben Prozent, so betrug der Anteil ausländischer Beschäftigter im Jahr 2020 neun Prozent. Die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland hilft den Krankenhäusern, dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuwirken.

Das GPR Gesundheits- und Pflegezentrum Rüsselsheim hat sich zeitnah um das Anwerben ausländischer Pflegekräfte gekümmert. Bereits im Jahr 2020 sollten 25 philippinische Pflegekräfte ins GPR Klinikum kommen. Leider hat hier Corona einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Erfreulicherweise sind seit Oktober nun sieben philippinische, vier indische und eine tunesische Pflegekraft im GPR angekommen. Weitere stehen kurz vor der Einreise.

Nun gilt es diese neuen Kolleginnen und Kollegen gut zu integrieren. Nicht nur die Sprache ist der Schlüssel zum Erfolg, sondern auch eine gute praktische Anleitung beim Anerkennungsverfahren bis hin zur Kenntnisprüfung. In diesem Anerkennungsverfahren arbeitet das GPR Klinikum mit einem externen professionellen Dienstleiter zusammen, der auf die Anerkennung von ausländischen Pflegekräften spezialisiert ist. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchlaufen in einem sehr strukturierten Verfahren die Anerkennung. Zunächst erhalten sie kostenlose Laptops, um in der Pandemiezeit online lernen zu können, anschließend werden sie durch die professionellen Praxisanleiter des GPR Klinikums begleitet.

Trotz des hohen bürokratischen Aufwands haben einige Kolleginnen und Kollegen mit viel Engagement den neuen philippinischen Pflegekräften über die ersten Hürden geholfen. Das reichte von Hilfen beim Einrichten eines Bankkontos über gemeinsames Einkaufen, Abschließen eines Handyvertrags bis hin zur Ausstattung der Wohnungen.

„Uns ist es wichtig, dass es sich dabei um Hilfe zur Selbsthilfe handelt. Man muss jedoch auch sehen, dass dies einen großen Aufwand bedeutet und wir immer wieder schauen müssen, wie wir das leisten können. Wir wollen, dass sich die neuen Kolleginnen und Kollegen von Anfang an als Teil des GPR sehen. Sie sollen spüren, dass wir froh über ihre Anwesenheit sind. Integration kann nur gelingen, wenn alle Kolleginnen und Kollegen behilflich, freundlich und zugewandt sind, aber das klappt sehr gut. Wir fühlen uns dem Menschen verpflichtet. Im GPR liegen uns nicht nur die Patienten am Herzen, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Pflegedirektor Benno Schanz.

Von Anfang an war es dem GPR wichtig, dass internationale Ethikstandards eingehalten werden, entsprechend der internationalen Standards der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Deshalb wird nur aus Ländern rekrutiert, die keinen Fachkräftemangel im eignen Heimatland haben. Das GPR gehörte mit zu den Ersten, die mit Dienstleistern zusammenarbeiteten, die das Gütesiegel „Faire Anwerbung Pflege Deutschland“ haben. Das Siegel setzt Vorgaben zur Sicherung eines hohen ethischen Standards für die privatrechtliche Anwerbung von Pflegekräften aus Drittstaaten (Länder außerhalb der EU und des EWR). Es bestimmt konkrete Anforderungen an die anwerbenden Arbeitgeber sowie an private Personalvermittlungsagenturen, wenn diese an der Anwerbung beteiligt sind.

„Ein großes Plus für uns ist, dass wir direkt in die Förderung „Faire Anwerbung Pflege Deutschland“ vom Bundesgesundheitsministerium aufgenommen wurden. In enger Kooperation mit dem Projektträger des Forschungszentrum Jülich GmbH wird das Anwerben ausländischer Pflegekräfte umgesetzt“, so Pflegedirektor Benno Schanz abschließend.