Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung weltweit und kann zu einer Abnahme der Leistungsfähigkeit und im schlimmsten Fall zu einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) führen. Beim Vorhofflimmern geraten das Herz und damit auch seine Pumpfunktion aus dem Takt. Elektrische Störfelder in den Lungenvenen verhindern den regelmäßigen Herzschlag (Sinusrhythmus). Die Vorhöfe schlagen unkontrolliert und beginnen zu flimmern.
Seit 2021 wird in der II. Medizinischen Klinik zur Behandlung von Vorhofflimmern die Kryoablation zur Pulmonal-Venen-Isolation angewandt. Diese hat zum Ziel, die Ursachen des Vorhofflimmerns auszuschalten und so die Herzrhythmusstörung zu beenden. Bei diesem minimalinvasiven Eingriff werden mithilfe von Kälte bestimmte Gewebestrukturen im Herzen verödet (abladiert), so dass keine fehlerhaften elektrischen Reize mehr weitergeleitet werden. Den störenden elektrischen Impulsen wird dadurch sozusagen der Weg abgeschnitten.
Dr. Oliver Koeth wird in seinem Vortrag erläutern, wie eine solche Pulmonal-Venen-Isolation abläuft und wie die Erfolgsaussichten sind, dadurch das Vorhofflimmern endgültig zu beenden.
Unter dem Motto „Stärke Dein Herz! Herzschwäche erkennen und behandeln“ steht die Herzinsuffizienz im Mittelpunkt der diesjährigen Herzwochen im November.
Die Herzschwäche zählt mit rund 440.000 Klinikeinweisungen im Jahr zu den Herzerkrankungen mit den häufigsten vollstationären Krankenhausaufenthalten in Deutschland. Sie beginnt meist unbemerkt und schleichend. Die ersten Symptome sind unspezifisch: Die Leistungsfähigkeit lässt nach, Betroffene sind schneller erschöpft, spüren Atemnot und müssen häufiger Pausen machen. Nicht selten schieben Betroffene diese Beschwerden auf vorübergehende Erschöpfung oder Alterserscheinungen. Das ist fatal, denn unbehandelt schreitet die Herzerkrankung weiter fort, die Symptome nehmen zu. Zugleich ist sie mit einem hohen Leidensdruck für die Betroffenen verbunden.
Wird eine Herzschwäche jedoch noch früh erkannt und behandelt, lässt sich der Krankheitsverlauf bremsen und die Lebensqualität lange erhalten. Das Ziel der Deutschen Herzstiftung ist, dass möglichst viele Menschen die Warnzeichen, mit denen sich die Herzschwäche bemerkbar macht, erkennen und wissen, wie man der Herzschwäche entgegenwirken kann.