GPR Klinikum investiert in neues Massenspektrometer für schnellere und präzisere Diagnostik

Das GPR Gesundheits- und Pflegezentrum erweitert seine diagnostischen Möglichkeiten und stärkt damit seine Position als eine der führenden medizinischen Einrichtung in der Region. Mit der Anschaffung eines hochmodernen Massenspektrometers setzt das Klinikum einen weiteren Meilenstein in der Diagnostik und Behandlung von Infektionskrankheiten. Das Gerät wird im Institut für Laboratoriumsmedizin unter der Leitung von Dr. Yolanta Dragneva im GPR Klinikum eingesetzt.

Das neue Gerät, ein VITEK® MS-PRIME Massenspektrometer der Firma bioMérieux, ermöglicht eine präzise und schnelle Identifizierung von Krankheitserregern, insbesondere von Bakterien und Pilzen. Durch die innovative MALDI-TOF-Technologie (Matrix-assisted Laser Desorption/Ionization Time of Flight) können Krankheitserreger innerhalb kürzester Zeit bestimmt werden, was eine rasche und gezielte Therapie ermöglicht.

„Diese Technologie revolutioniert die mikrobiologische Diagnostik, indem sie eine schnelle und hochpräzise Identifizierung von Krankheitserregern ermöglicht. Sie basiert auf der Ionisierung von Biomolekülen mittels Laserstrahlen, wodurch eine einzigartige Fingerabdruck-Signatur erstellt wird. Diese Technologie ist deutlich schneller als herkömmliche Verfahren“, erklärt Dr. Yolanta Dragneva.

Das Ergebnis kann in der Regel innerhalb von Minuten bis Stunden vorliegen, während die bisherige Methodik mehrere Tage in Anspruch nehmen kann. Dies ist besonders wichtig bei der Diagnose von Sepsis oder anderen schweren Infektionen, bei denen eine schnelle Behandlung entscheidend ist. Außerdem ist die Methode präziser als herkömmliche Verfahren. So können auch seltene Erreger, sicher identifiziert werden.

Im herkömmlichen bisherigen Ablauf sah der Prozess wie folgt aus: Am ersten Tag wurde die Probe angelegt und kultiviert. Am darauffolgenden Tag erfolgte eine erste Analyse, um festzustellen, ob es sich um eine einzelne Bakterienart oder eine Mischung handelt. Falls erforderlich, wurden Bakterienarten isoliert und angereichert, was einen zusätzlichen Tag in Anspruch nehmen konnte. Anschließend erfolgten die Erregeridentifizierung mittels Stoffwechseltests, sowie Resistenztests, um die Reaktion auf verschiedene Medikamente zu prüfen. Diese Verfahren haben einen weiteren Tag in Anspruch nehmen können.

Durch die Einführung der Massenspektrometrie werden bedeutende Fortschritte erzielt. Diese innovative Technologie ermöglicht eine schnellere und präzisere Identifizierung von Krankheitserregern. Bereits am ersten Tag nach der Kultivierung kann ein Spektrum gemessen werden, das sofort den Namen des Erregers liefert. Wenn der Erreger bekannt ist, kann die Resistenzprüfung bei bestimmten Voraussetzungen mittels einem schnellerem Verfahren durchgeführt werden, sodass der Endbefund einen Tag früher zur Verfügung steht. Dies ermöglicht auch eine frühzeitige Anpassung der Behandlung und erhöht die Patientenchance auf eine schnellere Genesung.

Die Vorteile der Massenspektrometrie sind vielfältig: die frühere Erregeridentifizierung verkürzt den Zeitraum für empirische Therapien und trägt somit zur Reduzierung der Liegezeiten bei. Die schnellere Diagnose und effizientere Behandlung führen zu einer verbesserten Patientenversorgung. Die gezielte antibiotische Therapie reduziert die Resistenzbildung und beugt die Selektion multiresistenter Krankenhaus-Keime vor.

„Die Investition in das neue Massenspektrometer unterstreicht unser Engagement für eine weiter verbesserte Patientenversorgung und den Einsatz modernster Technologien“, erklärt Achim Neyer, Geschäftsführer des GPR Klinikums. „Durch die schnelle und präzise Identifizierung von Krankheitserregern können wir die Behandlung unserer Patienten optimieren und Infektionskrankheiten effektiv bekämpfen.“