Dr. Christiane Wiethoff mit einem der Geräte

GPR Klinikum schafft fünf neue Beatmungsgeräte für Frühchen an

Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des GPR Klinikums hat fünf neue Beatmungsgeräte angeschafft, die speziell zur Langzeitbeatmung von sehr kleinen Frühgeborenen und Neugeborenen geeignet sind. Durch die exakten, patientennahen Sensoren wird eine automatische Anpassung der Beatmung möglich. Zudem stehen alle wesentlichen Einstellungen, Messwerte, Alarmgrenzen und graphischen Informationen, wie Kurven und Schleifen, auf einen Blick zur Verfügung. Die Beatmungsgeräte nehmen dem medizinischen Fachpersonal die Routineanpassung des inspiratorischen Sauerstoffs im Atemgas ab (FiO2), indem sie kontinuierlich den Bedarf und Zustand des Kindes überwachen und die Geräteeinstellungen entsprechend anpassen.

Die manuelle Regelung des inspiratorischen Sauerstoffs bei Frühgeborenen, die mit Sauerstoff versorgt werden, ist oft kompliziert und zeitaufwendig. In einer Zusammenarbeit des Universitätsklinikums Tübingen mit der Medizinischen und Technischen Universität Wien wurde ein spezieller Algorithmus zur automatisierten Sauerstoffsteuerung bei Frühgeborenen entwickelt, der in diesen Geräten angewandt wird.

„Deutschlandweit werden jährlich ca. 60.000 Kinder zu früh geboren. Demnach ist eines von zehn Neugeborenen ein Frühchen. Damit sind Frühgeborene die größte Kinderpatientengruppe Deutschlands. Die zu früh geborenen Kinder leiden an einer inkompletten Reife der Organsysteme, insbesondere haben sie Schwierigkeiten mit dem Atmen, mit der Wärmeregulation und der Nahrungsaufnahme sowie einer kaum ausgebildeten Immunabwehr. Die angeschafften Beatmungsgeräte sind auf dem neuesten Stand der Medizintechnik. Dadurch können wir jetzt in vielen Fällen eine invasive Beatmung vermeiden“, erklärt die Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Dr. Christiane Wiethoff.

 

Im GPR Klinikum besteht die Möglichkeit einer sicheren Versorgung Frühgeborener ab einem Geburtsgewicht von 1.500 Gramm und ab der 32. Schwangerschaftswoche. Das MutterKindZentrum im GPR Klinikum setzt die Idee einer „Wand-an-Wand-Lösung“ konsequent um. Tatsächlich trennt nur eine Wand den Kreißsaal von der Kinderklinik mit ihrer Intensivstation. Durch die sehr kurzen Wege besteht höchste Sicherheit für Mutter und Kind während und nach der Geburt. Durch die ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besteht im MutterKindZentrum zwischen der Entbindungsstation und der angrenzenden Kinderklinik eine intensive Zusammenarbeit. Das gewährleistet eine zeitnahe und optimale Betreuung in allen Situationen. Zudem erfüllt das MutterKindZentrum die Anforderungen eines perinatalen Schwerpunkts für eine optimale neonatologischen Versorgung.

„Mit dieser neuesten Gerätegeneration können wir Eltern von Frühgeborenen eine weitere Verbesserung der therapeutischen Möglichkeiten im GPR Klinikum anbieten. Diese Therapien können mit höchster Präzision durchgeführt werden und sind dadurch für unsere kleinsten Patientinnen und Patienten noch sicherer. Die Kosten für diese fünf Geräte belaufen sich auf rund 120.000 Euro. Das GPR Klinikum investiert jährlich mehr als 2 Millionen Euro in die Verbesserung der medizinischen Infrastruktur und sorgt damit für eine stetige Weiterentwicklung der Versorgung“, erklärte Achim Neyer, Geschäftsführer des GPR Gesundheits- und Pflegezentrums Rüsselsheim.