Ärzte mit EBUS

Pneumologie des GPR Klinikums schafft endobronchialen Ultraschall zur Lungentumor- und Lymphknotendiagnostik an

Die Klinik für Lungen- und Bronchialheilkunde (Pneumologie) des GPR Klinikums, die vom Lungenfachzentrum Rhein-Main betrieben wird, kann ab sofort auf eine neue Untersuchungsmethode zurückgreifen, die es ermöglicht, auch kleinste Tumore in der Lunge zu lokalisieren. Die Fachärzte für Pneumologie, Dr. Christian von Mallinckrodt,

Dr. Torsten Born und Martin Drees, verwenden dazu ein Endobronchiales-Ultraschall-Gerät (EBUS-Bronchoskop).

Durch den Ultraschall werden die Lymphknotenstationen schonend und ohne Röntgenstrahlen dargestellt. Diese Untersuchung kann entweder durch die Speiseröhre (Endoluminaler Ultraschall „EUS") oder durch die Bronchien (Endobronchialer Ultraschall „EBUS“) erfolgen. Angeschwollene und damit auffällige Lymphknoten können in derselben Untersuchung sicher punktiert werden. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass eine mögliche Operation am Brustkorb vermieden werden kann.

„Unser Spezialgebiet besteht im Screening und der Punktion von Lymphknotenstationen im Brustkorb mithilfe dieses Ultraschallgerätes, das in ein Endoskop integriert ist. Insbesondere bei der Erkennung, Einteilung und Einschätzung von Lungenkrebs - auch hinsichtlich der Operabilität - hat sich dieses Verfahren mehr und mehr durchgesetzt“, erklärt Dr. Torsten Born.

Hierbei wird der Patient in eine Schlafnarkose versetzt und bekommt von dem etwa 40-minütigen Eingriff nichts mit. Das Bronchoskop hat einen kleinen Ultraschallkopf an der Spitze des Geräts. Um die Atemwege genau einsehen zu können, ist es am Ende abknickbar. Ein elektronischer Chip überträgt während der Untersuchung das Bild auf ein modernes Ultraschallgerät. Das Gerät kann zusätzlich mit einer Biopsienadel ausgestattet werden, um Gewebeproben für eine histologische Untersuchung zu entnehmen. Somit kann überprüft werden, ob die Lymphknoten im Brustraum von einer Tumorzelle befallen sind.

Auch viele gutartige Erkrankungen der Lunge bewirken eine Vergrößerung der thorakalen Lymphknoten: zum Beispiel die Sarkoidose, eine entzündliche Krankheit unbekannten Ursprungs sowie viele andere. Die endobronchiale, ultraschallgestützte Punktion eignet sich sehr gut dafür, gutartige Lymphknotenveränderungen zu diagnostizieren, damit eine gezielte Therapie auch eingeleitet werden kann.

„Mit diesem neuen Gerät können wir Patientinnen und Patienten eine weitere Verbesserung der diagnostischen Möglichkeiten im GPR Klinikum anbieten. Die Untersuchungen können mit höchster Präzision durchgeführt werden und sind dadurch noch aussagekräftiger. Die Kosten für dieses Gerät belaufen sich auf rund 113.000 Euro. Das GPR Klinikum investiert jährlich mehr als 2 Millionen Euro in die Verbesserung der medizinischen Infrastruktur und sorgt damit für eine stetige Weiterentwicklung der Versorgung“, erklärte Achim Neyer, Geschäftsführer des GPR Gesundheits- und Pflegezentrums Rüsselsheim.